Respiratorisches Synzytial-Virus (RSV) - erhöhtes Risiko für Frühgeborene

Erwachsenenhand berührt eine Babyhand
Eine Erkrankung mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) kann dabei insbesondere für Frühgeborene gefährlich werden.

(A&O) Vermutlich haben die Corona-Maßnahmen im vergangenen Winter dazu beigetragen, dass bei Kindern in jener Zeit weniger Atemwegserkrankungen auftraten als in den Vorjahren. Aktuell steigende Fallzahlen deuten darauf hin, dass sie diese Ansteckungen nun vermehrt auftreten, da das Immunsystem weniger gefordert wurde. Eine Erkrankung mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) kann dabei insbesondere für Frühgeborene gefährlich werden.

Laut Angaben des Robert Koch-Instituts erreichten die Krankenhauseinweisungen aufgrund schwerer akuter Atemwegsinfekte in der Altersgruppe der Kinder unter vier Jahren im September 2021 einen Wert, der doppelt so hoch lag wie sonst zu dieser Jahreszeit. Ein häufiger Erreger war dabei RSV. Auch aktuell ist die Zahl der RSV-Nachweise weiterhin hoch und liegt deutlich über den Werten der Vorjahre um diese Jahreszeit.

Eine RSV-Infektion verursacht akute Erkrankungen der Atemwege. In den ersten Lebensmonaten können die Infektionen leicht von den oberen auf die unteren Atemwege übergreifen und zum Beispiel Lungenentzündungen hervorrufen. Frühgeborene und Kleinkinder mit bestimmten Herz- oder Lungenkrankheiten zählen zu den Personengruppen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf der RSV-Infektion. Für diese kleinen Patienten gibt es Behandlungen, die das Immunsystem unterstützen und so schwere Verläufe verhindern können.

Einer Infektion vorbeugen

Das Risiko einer Infektion lässt sich durch vorbeugende Maßnahmen verringern. „Es gibt eine Prophylaxemöglichkeit, eine sogenannte passive Immunisierung, das ist quasi eine Gabe von Antikörpern gegen das Virus. Das empfiehlt man tatsächlich für Kinder mit besonderen Risikofaktoren, also zum Beispiel extreme Frühgeborene oder Kinder mit schwerem Herzfehler“, sagt Prof. Tobias Tenenbaum, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie und Chefarzt am Sana-Klinikum Lichtenberg. Zusätzlich kann die Gefahr für Ansteckungen mit RSV durch hygienische Maßnahmen – wie regelmäßiges, gründliches Händewaschen und das Vermeiden von engem körperlichem Kontakt bei Symptomen – reduziert werden.

Was sind die Symptome einer RSV-Infektion?

Menschen, die mit RSV infiziert sind, zeigen normalerweise innerhalb von vier bis sechs Tagen nach der Ansteckung Zeichen der Infektion wie:

• Schnupfen, Halsschmerzen
• schnelle Atmung
• Trinkverweigerung
• Husten, Fieber, Atemnot
• laufende Nase, Niesen, Keuchen/Giemen

Diese Symptome treten in der Regel schubweise auf und nicht alle auf einmal. Gut zu wissen: Bei sehr jungen Säuglingen mit RSV können die einzigen Symptome Reizbarkeit, verminderte Aktivität und Atembeschwerden sein.

Quelle: A&O Gesundheit
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